Lausitzer LesArt
ENTFÄLLT AUS KRANKHEITSGRÜNDEN
Jutta Hoffmann liest aus „Was nicht in den Tagebüchern steht. Verse und Prosa von Christa Wolf“
»Leb ich in Träumen deutlicher
und freudiger
und ehrlicher?«
Was nicht in den Tagebüchern steht - und auch nicht in ihren anderen Büchern: Das Wichtiges ist unbemerkt in die Zwischenräume gerutscht. Wann ist die Stimme brüchig geworden. Seit wann trifft sie in den alten Liedern die hohen Töne nicht mehr. Wann sind die Leidenschaften abgeflaut. Christa Wolf hat sich nie als Lyrikerin gesehen, aber sie liebte Gedichte seit ihrer Kindheit. Im Nachlass fanden sich unter Notizen und Skizzen aus den letzten Jahrzehnten ihres Lebens eine Reihe von Versen, die ihr Mann, Gerhard Wolf, für diesen Band ausgewählt hat. Die Verse beleuchten die innere Zerrissenheit, aber auch Ängste vor Zurückweisung und Einsamkeit. In ihrer Klarheit ermöglichen sie dem Leser eine Neuentdeckung dieser großen deutsch-deutschen Autorin.
Christa Wolf lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb am 1. Dezember 2011 in Berlin.
Jutta Hoffmann brillierte auf den Bühnen von Berlin, München und Salzburg und bildete bis 2003 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg den deutschen Nachwuchs aus. Sie ist das Gesicht des engagierten DDR-Films (»Kleiner Mann, was nun«, »Der Dritte«, »Geschlossene Gesellschaft«) und auch im jungen deutschen Kino präsent (»Bandits«, »Der alte Affe Angst«).
Eine Veranstaltungsreihe des Brandenburgischen Literaturbüros, der Lausitzer Rundschau und des Schloss Lübbenau.