Der historische Park
Das Schlossensemble ist umgeben von einem neun Hektar großen Park, der einen nahtlosen Übergang in den Spreewald bildet. Die Parkanlage wird zu den frühen Beispielen englischer Gartenkunst in der Niederlausitz gezählt und wurde zur Zeit des Schloss-Neubaus um 1820 zeitgemäß im Stil des englischen Landschaftsgartens angelegt.
Erste Hinweise auf einen Garten am Lübbenauer Schloss gibt es jedoch schon 1594 – in dem botanischen Werk „Hortus Lusatia“ aus eben diesem Jahr ist von einem Baum- und Küchengarten die Rede.
Erst im 19. Jahrhundert erfolgte die neue Parkgestaltung im Zuge des Schloss-Neubaus. Dies geschah unter der Ägide des Cottbuser Gärtners Johan Erdmann Freschke und später von dessen Sohn Heinrich Wilhelm Freschke, der in Branitz bei Herrmann Fürst von Pückler seit 1852 in Anstellung als Obergärtner stand. Etwa um 1850 wurden Schlossteiche, Schlossgräben, Wege und Brücken angelegt. Vater und Sohn Freschke – letzterer starb 1896 – waren insgesamt circa 80 Jahre lang für die fachkundige Parkpflege des Schlossparks verantwortlich.
Im Verbund mit dem Schloss, der Orangerie, dem Marstall, den Rasenflächen, Baumbeständen, Fließen und Teichen entstand so ein harmonisches Gesamtgefüge inmitten des Spreewaldes. Der insgesamt neun Hektar umfassende Park wurde noch bis 1945 nach gärtnerischen Aspekten von der Familie Graf zu Lynar gepflegt. Nach 1945 ging der Park in Volkseigentum über und war seitdem dem Wildwuchs ausgesetzt. Schnell wurde der Landschaftspark ein Refugium für Birken, Weiden, Eschen und Robinien. Hecken der Brombeere und die Büsche der Traubenkirsche entfalteten sich ungeachtet jeglicher landschaftsarchitektonischer Maßgaben, so dass die einstige Gestalt des Parks nach 65 Jahren nicht mehr zu erkennen ist.